Plötzlich gesundgeschrieben!
Frau Dr. Esther KLAUSCHER: chefärztliche Begutachtung Krankenstand vom 30.09.2014, 15.00 Uhr, Zimmer D: Frau S. mit Vertrauensperson
Sachverhaltsdarstellung der Versicherten - Brief an Frau Dr. Klauscher:
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Sehr geehrte Frau Dr. Klauscher!
Ich habe gestern so etwa gegen 15 Uhr bei Ihnen zwecks chefärztlicher Kontrolle vorgesprochen (ich war die letzte Person die zur Kontrolle kam) und bin psychisch schwer belastet durch das Vorgefallene.
Ich erinnere mich, dass ich Ihnen erzählt habe, dass ich Anfang September die Berufsreha nach 3 Tagen abbrechen musste, da ich ab Mittag völlig fertig gewesen bin. In dieser Zeit war ich auch bei meinem Hausarzt wegen Befindensverschlechterung, dieser gab mir für den „Notfall“ eine Überweisung für die psychiatr. Ambulanz/ LSF, die ich immer bei mir habe, da es bei meiner derzeitigen psychotischen Episode zu akuten „Spitzen“ kommen kann.
Des Weiteren informierte ich Sie, dass ich die Quetialan-Dosis verdoppeln musste, ich jedoch trotzdem Schlafstörungen und Alpträume habe, dies erfolgt in Absprache mit meiner Psychiaterin, Frau Dr. X.
Ich habe Ihnen dann auch berichtet, dass mein nächster Termin bei Frau Dr. X am 23.10. stattfinden wird. Darauf hin haben Sie mir gesagt, dass wir uns dann am 24.10.2014 wieder sehen.
Frau Pichler fragte mich, ob bis dahin schon der Befund von Dr. X fertig ist, was ich Ihnen gegenüber bejahte.
Weiters hat mich Frau Pichler im Gespräch daran erinnert, dass ich vergessen habe, auch die laufende psychotherapeutische Behandlung anzugeben, was ich am Ende des Gespräches gemacht habe, Ihrerseits jedoch nicht zum Diktat an die Sekretärin erging (zumindest nicht in unserem Beisein).
Danach wurde ich verabschiedet und bekam ich von Ihrer Sekretärin einen Zettel, den ich faltete und einsteckte. Ich war bei der Untersuchung sehr angespannt und aufgeregt.
Als ich den Zettel später am Heimweg ansah, stellte ich fest, dass ich ab 24.10. gesund geschrieben bin. (!)
Davon war jedoch im gesamten Gesprächsverlauf überhaupt keine Rede! I
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Ich war völlig irritiert und durcheinander, konnte gar nicht fassen, dass Sie mich gesund geschrieben haben, ohne dies im Gespräch auch nur zu erwähnen! - Im Gegenteil, Sie meinten noch: "Dann sehen wir uns am 24.10." (Genau einen Tag nach meinem Psychiatertermin).
Ich vermute daher, dass hier ein Irrtum vorliegt und ich - statt zur Kontrolle geladen zu werden - versehentlich gesund geschrieben wurde – vor allem da mein Gesundheitszustand - wie bei Ihnen angegeben! - derzeit schlecht ist und in absehbarer Zeit wohl keine Arbeitsfähigkeit zu erwarten ist.
Mit der Bitte um Ihre Stellungnahme betreffend dieses Sachverhaltes,
hochachtungsvoll
S.
Untersuchung im Beisein von Frau Eva Pichler, Selbsthilfegruppe Mobbing Graz www.selbsthilfegruppe-mobbing-graz.at
Wartezeit am Untersuchungstag: 12.30 - 15.00 Uhr
Kopie ergeht an:
Ärztliche Leitung StGKK Graz, Dr. Reinhold Pongratz, Dr. Adolf Pinegger
Dr. Fuchs, ärztlicher Leiter Neurologie & Psychiatrie
Dr. Peter Zurl, chefärztlicher Dienst
Dr. Wolfgang Pannold, chefärztlicher Dienst
Mag. Gerlinde Pucher, Medizinische Ökonomie
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PERSÖNLICHE MEINUNG DER BEGLEITPERSON
Frau S. bat mich, sie zum Termin
auf die GKK zu begleiten.
Obiger Sachverhalt entspricht dem genauen Ablauf und Wortlaut.
Selbst mir als (kundige) Begleitperson beim Gespräch war keinesfalls ersichtlich, dass hier eine Gesundschreibung vorgenommen wurde! Ich war gleich fassungslos und irritiert, als Frau S. mir nach dem Hinausgehen den Zettel zeigte, wo tatsächlich die Gesundschreibung erledigt war (!).
Für Frau S. war diese "Untersuchung" eine massive Belastung, die eine Befindensverschlechterung nach sich zog, des weiteren Ängste vor der neuen GKK-Kr.st.-Be"gut"achtung schürt, und alles in allem dem Heilungserfolg sicherlich nicht zuträglich sein wird.
Eva Pichler
FEEDBACK VON LESERN
NACHTRAG:
Danke an die StGKK, die nach Kenntnisnahme der Sachlage eine neuerliche Vorladung der Versicherten getätigt hat und den Krankenstand nach Begutachtung verlängerte.